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Eintrag vom 18.04.2022
In 12 Kapiteln beschäftigen sie ein Pschologe, der sich super viel mit der Begleitung Sterbender beschäftigt hat und eine Palliativmedizinerin ganz offen und nicht dogmatisch damit, wie Gespräche zwischen medizinischem Personal und Patient*innen gelingen können, sodass Informationen adäquat überbracht werden und Emotionen gezeigt und wahrgenommen werden können. Von allgemeineren Themen wie "Sprache als Medium" oder der Rolle der Kranken wird es immer konkreter. Es werden Vorschläge und Fragen, die man sich selbst stellen kann gegeben, um ein strukturiertes, professionelles und empathisches Patientengespräch vorzubereiten. Es wird besprochen, wie man schlechte Nachrichten überbringen kann, wie Krisenintervention funktioniert und auch der Umgang mit dem sozialen Umfeld direkt und der Lebensrealtität von Patient*innen im Allgemeinen spielt immer eine wichtige Rolle.
Durch das gesamte Buch zieht sich die Erläuterung des Fokussierungs-Modells, das dann jeweils durch passende Gesprächssituationen auf das Thema angewendet wird. So zum Beispiel, als es um das Thema krank sein ging:
Prognose. Nachdem der Arzt dem Patienten mitgeteilt hat, dass er ein fortgeschrittenes Prostatakarzinom hat, fragt der Patient: "Wie lange habe ich noch zu leben?" Der Arzt kann wählen, wie er antwortet:
Ich-Fokussierung: "Das kann ich Ihnen auch nicht sagen."
Du-Fokussierung: "Erzählen Sie von Ihrer Hoffnung" / "Sie befürchten, dass sie nicht mehr viel Zeit haben?" / Was für eine Antwort erwarten Sie?"
Es-Fokussierung: "Nach der Statistik noch ein halbes Jahr"
Lebenswelt-Fokussierung: "Das besprechen Sie am besten mit dem Chefarzt."
Wie bereits erwähnt, werden Modelle, wie wir sie bsw im Studium besprechen, wenn dann nur am Rande besprochen, stehen aber keinesfalls im Mittelpunkt. Wer in dem Buch lesen will wie in einem Löffler, um dann alle Antworten für alles zu kennen, wird sicher enttäuscht werden. Es werden vielmehr nämlich Fragen zu Reflexion, verschiedene Betrachtungsweisen (zB mit Fokussierungsmodell), Ideen eingebracht, die den Blick weiten und Bewusstsein für die Gefühle anderer Menschen schaffen können. |
sehr verständlich geschrieben
zeigt verschiedene Perspektiven und Möglichkeiten der Gesprächsführung auf, die generell und nicht nur in medizinischem Kontext interessant und hilfreich sein können
keine Allheilmittel wie REFORM
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wenig "fachliches" konkretes Hintergrundwissen wie bsw Rogers, Phasen der Trauer...
irrelevant fürs Studium
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Ein interessantes kleines Buch für Menschen, die neue Möglichkeiten und Ideen für ihre Gesprächsführung suchen. |
Ärzt*innnen |
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