Rezensionen

Klinik: Psychiatrie

Sexuelle Funktionsstörungen - Leitfaden für die Psychotherapie und ärztliche PRaxis
Autor: Elisabeth Drimalla
Verlag: Schattauer
Auflage: 1. Auflage 2021
ISBN: 3608400273
Seiten: 256
Preis: 38 €
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Inhalt: gut
Layout: befriedigend
Preis/
Leistung:
gut
Gesamt: gut
Rezension
Vornehmlich Fließtext, manchmal durch Schaubilder ergänzt.

Inhalt:
Teil 1: Der Biopsychosoziale Ansatz als Grundlage von Diagnostik und Therapie sexueller Funktionsstörungen
1) Biologische Faktoren
2) Psychische Faktoren
3) Soziale Faktoren
4) Zusammenwirken und gegenseitige Beeinflussung der biologischen, psychischen und sozialen Faktoren

Teil 2: Diagnostik
5) Sexuelle Funktionsstörungen der Frau
6) Sexuelle Funktionsstörungen des Mannes
7) Diagnostischer Werkzeugkoffer

Teil 3: Therapie
8) Wirkfaktoren
9) Fallstricke
10) Der therapeutische Werkzeugkoffer
11) Aufgaben der Therapeutin
12) Therapieplanung
13) Therapeutischer Prozess
14) Einzel- oder Paartherapie
+
Im Anhang findet man einige Unterlagen, die man als Therapeut:in in einer Sitzung wunderbar verwenden kann (verschiedene Fragebögen, ein Formblatt zur Therapieplanung, etc.). Diese muss man sich aber nicht mühsam abscannen oder abschreiben. Im digitalen Zeitalter kann man diese mit entsprechendem Code (den man mit Erwerb des Buchs erhält) auf der Website von Klett-Cotta downloaden - Ja, ich war auch verwirrt, aber kurz nachgoogel erklärt das ganze: Das Buch trägt den Verlagsnamen von Schattauer (gehört eigentlich zu Thieme) auf dem Einband, trotzdem ist der Download auf der Seite von Klett-Cotta, weil seit 2018 das psychotherapeuthische Programm von Schattauer offiziell zu Klett-Cotta gehört. Wieder was dazu gelernt!
Zum besseren Verständnis der Therapie, schildert Elisabeth Drimalla 2 Therapien von jeweils 2 verschiedenen Paaren. An den jeweils passenden Kapiteln wird der Ablauf ihrer Therapie aufgegriffen und erläutert. Genau sowas wünsche ich mir, wenn ein Leerbuch dazu ermutigen will, diese Dinge für eigene Patient:innen zu übernehmen. Alles in allem gibt das nämlich eine gute erste Orientierung für die Praxis.
Elisabeith Drimalla ist tiefenpsychologisch tätig, was nicht zuletzt aus den Schilderungen der beiden therapierten Paare hervorgeht. Ich persönlich bin kein Fan dieser Technik und könnte so das geschilderte Vorgehen entsprechend weniger gut auf eigene zukünftige Patient:innen anwenden. Letztendlich fand ich es aber recht interessant Einblicke in die Tiefenpsychologie zu erlangen, auch ohne das später praktizieren zu wollen.
Fazit
Das Buch soll Therapeut:innen und Ärzt:innen dazu ermutigen, ein paar Tools in die Beratung oder Therapie von entsprechenden Patient:innen aufzunehmen, da nicht jede betroffene Person aus Sicht von Elisabeth Drimalla direkt eine Sexualtherapeut:in benötigt (siehe Vorwort). Nachdem sexuelle Funktionsstörungen ein sehr Scham-besetztes Thema für Patient:innen darstellen können, wodurch sie sich womöglich gar nicht erst trauen ihr Leiden zu verbalisieren, finde ich es sehr wichtig, als Behandler:in über seinen eigenen Schatten zu springen und das im Zweifel für seine Patient:innen anzusprechen. Wie sehr ich mich nun wirklich sicher in der Übernahme der geschilderten Tools fühlen würde, lässt sich wahrscheinlich erst beurteilen, wenn man überhaupt erst psychotherapeutisch tätig war. Zumindest erhöht das Buch die Aufmerksamkeit für das Thema und allein damit, kann man sicher schon einigen helfen. Ich würde das Buch weiterempfehlen.
Zielgruppe
Ärtz:in
Relevanz für das Studium an unserer Fakultät
gering / nicht klausurrelevant
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