Rezensionen

Klinik: Onkologie / Hämatologie

Psychoonkologie praktizieren – Welche Hilfe wann und bei wem?
Autor: Volker Tschuschke
Verlag: Schattauer Stuttgart
Auflage: 1. Aufl. 2020
ISBN: 978-3-608-43209-1
Seiten: 495
Preis: 68 €
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Inhalt: sehr gut
Layout: gut
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Leistung:
gut
Gesamt: sehr gut
Rezension
Volker Tschuschke, Leiter der Abteilung für Medizinische Psychologie der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Köln, Mitglied im Expertenrat der DKG für Sport und Krebs und Leiter des Fortbildunsginstituts PsyOnko Köln, fasst in diesem 500 Seiten umfassenden Werk relevante Details der Psychoonkologie zusammen. Der Autor richtet dieses Werk an die in den verschiedenen onkologischen Bereichen tätigen Berufsgruppen um eine Basis für die verschiedenen und fachspezifischen Interventionsmöglichkeiten in Onkologie und Pyschoonkologie zu schaffen. Es wird auf die spezifischen Probleme, Bedürfnisse und Sorgen der Erkrankten und Angehörigen eingegangen aber auch klinische Maßnahmen und Interventionsmöglichkeiten thematisiert. Hierbei wird auf Studienwissen zurückgegriffen und beschrieben, wie es im klinischen Alltag Anwendung finden kann. Der Autor trägt 22 der häufigsten onkologischen Erkrankungen zusammen und stellt onkologisches Basiswissen, sowie Behandlungsmöglichkeiten, Risiken und Chancen für die Leser:innen bereit. So soll Patient:innen und Angerhörigen spezifisch krankheitsadaptiert bzw. stadienadaptiert und optimal geholfen werden.

Unter anderem sollen sich den Leser:innen folgende Fragen nach dem Lesen des Buches erschließen und damit die eigene Arbeit mit Krebspatien:innen unterstützt werden.

1. Welches sind die jeweils zur Verfügung stehenden psychoonkologischen Hilfsmaßnahmen und Interventionsmöglichkeiten?
2. Welche Hilfestellungen können Psychoonkolog:innen bei welcher Prognose der Erkrankung geben?
3. Was sind die psychosozialen Nöte und Bedürfnisse von Patient:innen und Angehörigen?
4. Was ist die Situation der Psychoonkolog:innen und wie können Sie für sich selbst Burnout-Prophylaxe betreiben?

Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
a. Onkologische Behandlungsmöglichkeiten und -perspektiven
b. Psychoonkologische Aspekte
c. Zur Struktur der onkologischen und psychoonkologischen Versorgung in Deutschland
d. Psychoonkologische Fortbildung in Deutschland
2. Erkrankungsursachen und Risiken
a. Anlagebedingte Risiken
b. Epidemiologie
c. Verhaltens- und umgebungsbedingte Risiken
3. Patientenpersönlichkeit und Reaktionen
a. Die Rolle der Persönlichkeit
b. Laientheorie zur Krankheitsentstehung
c. Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
d. Religiosität und Spiritualität
e. Der Patient und sein mitbetroffenes Umfeld
f. Suizidalität
g. Psychoneuroimmunologie
4. Kontaktaufnahme, Gesprächsführung, Ziele pyschoonkologischer Interventionen – Probleme und Lösungswege
a. Rahmenbedingungen und Möglichkeiten
b. Psychische Situation, Probleme und Erfordernisse
c. Wie den Kontakt herstellen?
d. Welche Patienten suchen psychoonkologische Hilfe?
e. Gesprächsführung in der Psychoonkologie: Was können die verschiedenen Berufsgruppen? Was dürfen sie?
f. Psychoonkologische Interventionsmöglichkeiten
5. Die häufigsten Krebserkrankungen
a. Bronchial- und Lungenkarzinom
b. Brustkrebs-Erkrankungen
c. Gynäkologische Tumoren
d. Prostatakarzinom
e. Hauttumoren
f. Gastrointestinale Tumoren (Ösophagus, Magen, Leber, Pankreas, Nieren, Harnblase)
g. Kolorektale Karzinome
h. Tumoren des Zentralnervensystems
i. Kopf- und Halstumoren
j. Hämatoonkologische Erkrankungen
6. Diagnostik und Screening-Methoden in der Psychoonkologie

Kapitel 1-4: Grundlegende und Allgemeine Aspekte psychoonkologischer Fragen und Probleme
Kapitel 5: Erkrankungsspezifische psychische Probleme und Bedürfnisse
Kapitel 6: Wichtigste Verfahren und Screening-Methoden
+
+ Umfang und gezielte Erkrankungsadaptation
+ Wichtung der Themengebiete
+ Kein klassisches Lehrbuch, sondern eher ein Manual
- Relevanz für Studierende gering
Fazit
Das Buch „Psychoonkologie praktizieren – Welche Hilfe wann und bei wem?“ von Volker Tschuschke ist nicht einfach nur ein Lehrbuch, sondern auch ein Manual im Umgang mit der sensiblen Thematik Krebserkrankung und Psychoonkologie. Für Gesundheitsberufler:innen in Kontakt mit dieser Thematik kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen. Für das Medizinstudium ist es als Freizeitlektüre sehr interessant zu lesen, jedoch den Umständen geschuldet nicht „studiumsrelevant“ und damit etwas realitätsfern. Jedoch werden wir alle mit der Thematik Krebserkrankung zwangsweise konfrontiert sein und für dieses sensible Thema ist dieses Buch eine echte Unterstützung und Hilfe.
Zielgruppe
Onkolog:innen, Psychoonkolog:innen, Patient:innen und Angehörige
Relevanz für das Studium an unserer Fakultät
gering
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