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Eintrag vom 30.12.2017
Als Klassiker unter den Anatomie-Atlanten hat Thieme den altbekannten Prometheus in 4. Auflage neu überarbeitet auf den Markt gebracht.
"Prometheus - Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem" wartet zu Beginn mit einer sehr umfangreichen Einführung in die Allgemeine Anatomie auf, was einen guten Einstieg in den 613 Seiten umfassenden LernAtlas bietet.
Behandelt werden hier unter anderem Themenbereiche der Embryologie, der Muskeln, Knochen, Gefäße und der Neuroanatomie. Hinzu kommt ganz grundlegendes Wissen, wie z.B. das Unterscheiden der verschiedenen Lage- und Richtungsbezeichnungen.
Die darauffolgenden 3 Kapitel des LernAtlas sind übersichtlich in Rumpfwand, Obere Extremitäten und Untere Extremitäten gegliedert und jeweils aus den folgenden 5 Unterpunkten aufgebaut:
1. Knochen, Bänder und Gelenke
2. Systematik der Muskulatur
3. Topografie der Muskulatur
4. Systematik der Leitungsbahnen
5. Topografie der Leitungsbahnen
Mit großen, klar strukturierten, detailliert beschrifteten Bildern und trotz ihres Umfangs einfach verständlichen Begleittexten wird die Anatomie Schritt für Schritt, unterstützt durch Klinikbezüge, anschaulich erklärt.
Generell ist das Design äußerst aufgeräumt und wirkt, gestützt durch zusammenfassende Tabellen, nie zu überladen. |
| Punkten kann der Prometheus klar mit seiner Fülle an Informationen, die stringent dem von Thieme gesetzten Leitmotiv "Von Einfachem zu Kompliziertem" folgen und den dahingehend didaktisch aufbereiteten, hochwertigen farbigen Bildern, weshalb er sich mit vollem Recht "LernAtlas" nennen darf. |
Obwohl klinische Bezüge für das Verständnis sehr hilfreich sind, führen sie leider teilweise zu einer geringeren Übersichtlichkeit der Kapitel.
Auch durch die Trennung zwischen Systematik und Topografie kommt man zum Teil sehr ins Blättern, hier wäre eine zusammenhängendere Abhandlung von einzelnen Inhalten wünschenswert. |
Zusammenfassend lässt sich sagen, der Prometheus ist (keine Überraschung) ohne Zweifel für den Universitätsgebrauch geeignet und schafft es, einem die komplexe Welt der Anatomie anschaulich näher zu bringen.
Der größte Minuspunkt ist sicher der mit 79,99€ (199,00€ für alle drei Bände) nicht gerade günstige Preis, wobei die vielen Medizinstudenten, die jedes Jahr den Prometheus kaufen, bezeugen, dass er sein Geld durchaus wert ist.
Ich empfehle jedem Studenten, den Prometheus und einige seiner bekannten Konkurrenten, wie den Sobotta oder den Netter, vor dem Kauf einmal in die Hand zu nehmen und für sich zu entscheiden, welches Konzept einem persönlich am besten liegt. Schlussendlich weiß jeder selbst, womit er am besten lernen kann. |
| Die Zielgruppe sind Vorkliniker, aber auch in der Klinik kann der Prometheus als Nachschlagewerk verwendet werden. |
| Sehr hohe Relevanz für das Studium, allerdings gibt es je nach Vorliebe Alternativen. |
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