Rezensionen

Klinik: Psychiatrie

Humor in Psychiatrie und Psychotherapie: Neurobiologie - Methoden - Praxis
Autor: Barbara wild et. al.
Verlag: Schattauer
Auflage: Auflage: 2., überarbeitete und erweiterte Aufl. (21. Juli 2016)
ISBN: 978-3794530618
Seiten: 384
Preis: 44,99 €
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Inhalt: sehr gut
Layout: gut
Preis/
Leistung:
gut
Gesamt: gut
Rezension
Diese Rezension stammt aus der Perspektive eines Berufseinsteigers in die Welt der Psychotherapie. Ich habe selten ein Fachbuch gelesen, das mich Kapitel für Kapitel immer wieder polarisiert hat.
Das wissenschaftliche Grundgerüst, dass das Buch vermittelt, scheint durchweg sehr solide. Es gibt einige sehr interessante Erkenntnisse, gerade in den ersten Kapiteln. Hier habe ich mich auch noch nicht polarisiert gefühlt. Das passierte erst in der Mitte (Kapitel 10/11 und dann 12). Ein gleicher Humor zeugt von einer Seelenverwandschaft. Als Neuling in der Pychotherapie fühle ich mich vom provokativen Ansatz „endlich einmal verstanden“ wohingegen die analytische Sichtweise eher verkompliziert und theoretisiert (und damit humorlos) war. Außerdem lässt sich Kapitel 10 ohne Vorkenntnis der entsprechenden Terminologie in der Psychoanalyse schwer verstehen.
In den letzten Kapiteln werden viele verschiedene medizinische Felder, in denen Humor eingesetzt wird, beleuchtet. Dies schafft einen guten Überblick, ist aber, gerade was die Angabe von Studien zur Wirkung von Humor angeht, etwas redundant. Auch zum Beispiel Kapitel 15 zur Wirkung des Humortrainings mit psychiatrischen Patienten war komplett im Stil eines wissenschaftlichen papers geschrieben und fiel so etwas aus dem Stil der anderen Kapitel raus. Diese reine Ergebnisdarstellung hätte man deutlich kürzer halten und damit mehr Raum für z.B. Erfahrungsberichte schaffen können.
In Kapitel 13 waren sehr interessante Ansätze des hypnosystemischen Arbeitens dargestellt. Hier hätte ich mir eine noch ausführlichere Darstellung gewünscht.
Am Ende der Lektüre kann ich recht konkret sagen, welchen Ansatz ich für mich als Arzt und evtl. zukünftiger Therapeut verfolgen würde. Hier möchte ich noch Kapitel 9 „Humor ist wenn man trotzdem lacht“ hervorheben. Die Schilderungen waren sehr authentisch und haben mir in Hinblick auf die Arbeit mit traumatisierten Patienten noch einmal ganz neu die Augen geöffnet. Dieses Kapitel lohnt sich auch für jeden Therapeuten dem Sonst die Implementierung von Humor in die Therapie egal ist.
Zielgruppe
PJ, Arzt
Relevanz für das Studium an unserer Fakultät
Keine Relevanz (leider)
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