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Eintrag vom 07.05.2014
Einen tiefen Einblick in die optimalen klinischen Abläufe und die wichtigsten Fertigkeiten für die (internistische) Intensivstation liefert das „ICU-Survival-Book“. Die Kapitel sind klar gegliedert und es wird häufig auf die typischen „Anfängerfehler“, die es zu vermeiden gilt, hingewiesen. Es geht hier vor allem um praktische Fertigkeiten und innerhalb dieser vor allem um Akutbehandlung, weshalb die theoretischen Grundlagen etwas in den Hintergrund treten. |
Während ich mich häufig bei klassischen, an Studenten gerichteten Lehrbüchern daran störe, dass diese sehr theoretisch sind und dabei wesentliche Dinge wie z.B. die Dosierung der Medikamente unterschlagen, findet man in diesem Buch sehr klar strukturierte Algorithmen, die für den Notfall alles dann wichtige enthalten. Sehr übersichtlich ist die Aufteilung in Fließtext und Entscheidungsbäume sowie erstaunlich viele detaillierte Bilder. Somit werden mehrere Lerntypen angesprochen, indem der Inhalt sowohl visuell als auch in Fließtext- und Tabellenform wiedergegeben wird. Für besonders Interessierte wird am Ende jedes Kapitels neben den Quellenangaben noch weitergehende Literatur empfohlen. |
Durch die oben genannte Aufteilung entstehen oft Redundanzen, die aber weniger unangenehm auffallen als vielmehr eine Art Wiederholung des kurz zuvor gelesenen darstellen. Auch werden (siehe unten) vor allem die theoretischen Grundlagen häufig vorausgesetzt und nicht weiter erläutert. |
Insgesamt gefällt mir dieses Buch sehr gut und ich werde es sicher weiterempfehlen, |
allerdings mit der Einschränkung, es sich in den fortgeschrittenen klinischen Semestern oder sogar erst als Assistenzarzt zu kaufen, da bereits einiges an Vorwissen vorausgesetzt wird und es den Autoren eindeutig um den Transfer des theoretischen „Uniwissens“ in konkrete Handlungen am Patienten geht. Diesen Zweck erfüllt es dann aber sehr gut. |
Im Studium selbst ist dieses Buch nicht direkt relevant, da es vor allem um die spätere Arbeit mit und am Patienten geht. Das kann die interessierten unter uns aber umso mehr motivieren, je früher man diesen Einblick bekommt. |
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